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EnergieInnovationsPreis.NRW: Von intelligenter Haustechnik bis zum solarbetriebenen Traktor

Schirmherr Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (2.v.r.), Lothar Schneider (3.v.l.), Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW sowie Steffen Roß (2.v.l.), Juryvorsitzender EnergieInnovationspreis.NRW und Geschäftsführer WiRo Consultants bei der Prämierung der Preisträger

Düsseldorf. Den EnergieInnovationsPreis (EIP.NRW 2020) bekamen heute, am 10. September 2020, in Düsseldorf vier nordrhein-westfälische Unternehmen, zwei von ihnen für besondere Digitalisierungsprojekte im Zusammenhang mit Energieeffizienz, zwei weitere für Energieeffizienzmaßnahmen. Zum dritten Mal vergab die EnergieAgentur.NRW im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen diese Auszeichnungen mit Preisgeldern von insgesamt 40.000 Euro. NRW-Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart als Schirmherr überreichte im Wirtschaftsministerium in Düsseldorf die Ehrungen und würdigte gemeinsam mit Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, die Projekte der Preisträger.

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Gebäudetechnik, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert wird oder eine smarte Beleuchtungsanlage: Der EnergieInnovationsPreis.NRW zeigt, wieviel Innovationspotenzial in der Wirtschaft unseres Landes steckt. Energieeffizienz ist für jedes Unternehmen machbar und für uns alle ein Gewinn: Mit modernen Prozessen und Anlagen spart es Geld und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und der Energiewende.“  

14.000 Euro Preisgeld und eine Auszeichnung in der Kategorie „Digitalisierung“ bekommt die DABBEL Automation Intelligence GmbH aus Düsseldorf für ihr Projekt mit der Gelsenwasser AG. Dabbel beschäftigt sich mit Software für die Steuerung von Gebäudetechnik per Künstlicher Intelligenz (KI). Im so genannten „Weißen Haus“, der Hauptverwaltung der Gelsenwasser AG in Gelsenkirchen, übernahm die Software innerhalb einer Woche über Sensoren und Kontaktpunkte der bestehenden Hausleittechnik die Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK) der Büros auf 6000 Quadratmetern Fläche. Im Gebäude selbst waren dafür keine Installationen notwendig. Durch die intelligente, vorausschauende Steuerung konnte der Energieverbrauch für HLK von zuvor 506.250 kWh um 177.188 kWh, also 35 Prozent, reduziert werden. Die monatlichen Kosten pro Quadratmeter sanken um 0,25 Euro. Dabei berücksichtigt die Software auch den Erhalt eines gesunden Raumklimas. Die Jury sah in diesem Projekt ein innovatives und intelligentes Beispiel dafür, wie das hohe Energiesparpotenzial des nordrhein-westfälischen Gebäudesektors angegangen werden kann.

Mit einer intelligenten Beleuchtungsanlage hatte sich die KAISER+KRAFT EUROPA GmbH, Versandhändler für Betriebs-, Lager- und Büroausstattung, für den EIP.NRW 2020 beworben. Ebenfalls in der Kategorie „Digitalisierung“ wird sie mit einem Preis von 9000 Euro ausgezeichnet. Die 5000 Quadratmeter große Schweißerei-Halle des Unternehmens in Haan wurde im vergangenen Jahr mit neuen LED-Lichtquellen einschließlich Sensoren für Bewegung, Tageslichteinfall und Temperatur ausgestattet. Die dort gewonnenen Daten werden per Funk zusammengeführt und über die Smart-Building-Software „Enlighted“ verarbeitet. Am Rechner sind die einzelnen Lichtpunkte oder die Bewegungsstrukturen übersichtlich auf einem Dashboard dargestellt, zudem können dort Gruppensteuerungen oder individuelle Beleuchtungskonzepte organisiert werden. Das System ist beispielsweise durch Anbindung an Einbruchmelder oder an eine Heizungs- und Lüftungsanlage erweiterbar. Die Jury lobte die innovative Art und Weise, Echtzeit-Informationen zu Smart Data umzuwandeln, und die hohe Stromeinsparung von 66 Prozent.

In der allgemeineren Kategorie für Energieeffizienz wurde die Crespel und Deiters GmbH & Co. KG aus Ibbenbüren mit 14.000 Euro Preisgeld geehrt. Der Hersteller von Weizenstärke und Weizenproteinen, die in Nahrungsmitteln, Futter oder auch Klebstoff verwendet werden, hatte bereits den ersten EIP des Jahres 2016 gewonnen. In diesem Jahr reichte das Unternehmen eine Maßnahme zur Wärmerückgewinnung ein, bei der die ungenutzte Abwärme aus einem Produktionsprozess für den Wärmebedarf eines anderen Prozesses genutzt wird. Genauer: Durch eine detaillierte Betrachtung der internen Prozesse konnte eine in Dampf vorhandene Brüden-Kondensationswärme in eine luftgebundene Vorwärmung umgewandelt werden. Mithilfe des Energiemanagementsystems fand sich ein Stärketrockner, für den bisher als Wärmequelle 350 Grad heißes Turbinenabgas beigemischt wurde. In der neuen Lösung dient der kondensierte Dampf aus dem benachbarten Kesselhaus nun dort als Vorwärmung, während der nicht mehr benötigte Anteil des Turbinenabgases zu Dampf umgewandelt wird. Dadurch wiederum wird an den gasbefeuerten Dampfkesseln weniger Erdgas verbraucht, was jährlich fast 78.000 Euro einspart, dazu knapp 7.000 Euro an Wasser und Chemikalien. Das sind 20,9 Prozent Energieeinsparung am Stärketrockner, 6,4 Prozent im Kesselhaus und 1,6 Prozent unternehmensweit. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes liegt bei 700 Tonnen.

In der „Königsdisziplin“ Abwärmenutzung, meint die Jury, habe Crespel und Deiters die Möglichkeiten des Energiemanagements auf hohem Niveau ausgereizt und über die Grenzen der Gebäude und Prozesse hinweg genutzt, die in sich bereits energetisch optimiert waren.

Einen Sonderpreis von 3.000 Euro in der Energieeffizienz-Kategorie bekommt Dipl.-Ing. Heinz Wegmann. Der studierte Maschinenbauer und landwirtschaftliche Unternehmer aus Soest baut Getreide, Mais und Zuckerrüben an. Zum Hacken von Unkraut nutzt er einen selbst entwickelten, leichten Traktor mit einem Dach aus acht Solarmodulen und eingebauten Batterien zur Zwischenspeicherung für bewölkte Zeiten. Für 80 Prozent der Arbeitszeit reicht der Solarbetrieb, nur manchmal muss die Batterie für den Elektromotor aufgeladen werden. Im ersten Nutzungsjahr beträgt die Energieeinsparung 10 Prozent Diesel ein, in diesem Jahr solle es noch mehr werden. Noch dazu entfällt die Lärmbelastung für die Anwohner und das Fahrzeug lässt sich wegen seiner kompakten Bauweise präziser fahren als herkömmliche Hackmaschinen und spart dadurch Arbeitszeit. Die Serienfertigung ist geplant. Die Jury lobte Heinz Wegmanns Erfindergeist und sein herausragendes Engagement für den Klimaschutz.

2016 und 2018 hatte die EnergieAgentur.NRW bereits den EIP.NRW verliehen. Eine Jury aus unabhängigen Fachleuten bewertet die Bewerbungen jeweils unter anderem nach Innovationskraft, Übertragbarkeit auf andere Unternehmen und Höhe der relativen Energieeinsparung.

Die Mitglieder der Jury in diesem Jahr:
Dipl.-Ing. Steffen Roß (WiRo Consultants, Vorsitz)
Gesine Ruetz (Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW)
Dipl.-Ing. Lothar Schneider (EnergieAgentur.NRW)
Prof. Dr.-Ing. Thorsten Schneiders (TH Köln)
Dr.-Ing. Christoph Bauerdick (EJOT Gruppe)

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite www.energieagentur.nrw