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Energiedienstleister profitieren von Atomausstieg

Die Unübersichtlichkeit auf dem Energiemarkt sorgt dafür, dass Energiedienstleister immer stärker nachgefragt werden. Mit Hilfe dieser Profis wollen die Kunden ihre Stromkosten so niedrig wie möglich halten.

Köln.Die Energiewende spielt Björn Vortisch in die Karten. „Je unübersichtlicher der Energiemarkt, desto eher greifen Kunden auf externes Know-how zurück“, sagt der Geschäftsführer von Enexion. Das Unternehmen in Kronberg im Taunus hilft Industriekunden dabei, ihre Kosten für Energie möglichst klein zu halten. Es verhandelt im Kundenauftrag mit Netzbetreibern und Versorgern und hält auf dem liberalisierten Markt nach günstigem Strom Ausschau. 2008 wurde die Firma gegründet. Bald wird Geschäftsführer Vortisch den 40. Mitarbeiter einstellen.

Grund für das stabile Wachstum von Enexion: Früher konnten sich Industrieunternehmen Energie im regulierten Markt leicht beschaffen. Strom stellte zudem kaum einen wettbewerbsrelevanten Kostenblock dar. Heute schwankt der Strompreis täglich. Neben den reinen Beschaffungskosten lässt sich auch bei Steuern und Netzkosten Geld sparen. „Die Hälfte der jährlichen Energiekosten sind gestaltbar“, sagt Björn Vortisch.

Die Energiewende und steigende Energiekosten halten den deutschen Energiemarkt in Bewegung. So wie 2008 die Energieeinsparberatung Enexion entstand, so werden auch weiterhin neue Energiedienstleistungen den Markt erobern. „In den nächsten fünf Jahren werden zwar weiterhin noch Contracting, Energie- und Facilitymanagement im Vordergrund stehen. Aber es ist damit zu rechnen, dass daneben neue Geschäftsfelder entstehen“, sagt Tom Hoemske, Autor der Studie „Energiedienstleistungen bis 2020“ der Marktforscher von Trendresearch.

In 75 Interviews mit Versorgern hat Hoemske untersucht, wie hoch das Interesse an Energiedienstleistungen ist und welche Potenziale sich daraus für Versorger und weitere Energiedienstleister ergeben. So bieten 80 Prozent der Versorger weiterhin das seit Jahren gefragte Contracting und Energiemanagement an. „Aber die Versorger wollen ihr Angebot darüber hinaus erweitern“, sagt Hoemske.

Der am schnellsten wachsende Markt ist laut der Trendresearch-Studie das Einspar-Contracting von Privatkunden und Kleingewerben. Das Prinzip ist das gleiche wie in der Industrie: Der Kunde investiert nicht – beispielsweise in die neue Heizungsanlage. Stattdessen erledigt dies der Contractor, der zudem das langfristige Recht bekommt, Wärme zu liefern. Der Wärmelieferant ist durch die langen Laufzeiten in der Lage, seine Investitionen in die Heizungsanlagen zu refinanzieren. Der Kunde spart hohe Investitionskosten. „Diesen Markt werden aber wohl nicht die Stromkonzerne ins Visier nehmen, sondern eher Stadtwerke und größere Heizungsbauer“, sagt Hoemske. Konzerne konzentrierten sich eher auf andere Geschäftsfelder, zum Beispiel auf den Batterieaustausch bei den Elektroautos oder auf die Speicherung von Strom.

Viele Versorger zögern noch

Ein großes Potenzial für Energieberatung bietet auch die Ökodesign-Richtline der Europäischen Union. Nach ihr dürfen ab 2015 keine Quecksilberdampflampen mehr eingesetzt werden. Derzeit leuchten sie in Deutschland in Straßenbeleuchtungen und in Industrieanlagen noch millionenfach.

Nun machen sich Kommunen und Unternehmen daran, die alten Lampen auszutauschen. „Ein Riesenmarkt“, sagt Steffen Roß, Geschäftsführer der Aachener Energieberatung Wiro. „Oft lassen sich durch den Einsatz moderner Leuchten rund die Hälfte der Energiekosten einsparen.“ Roß vermutet, dass in diesem neuen Geschäft die Stromkonzerne als Contractor auftreten werden.

Noch werden viele Chancen des neuen Energiemarkts zu wenig genutzt. Nur gut 40 Prozent der befragten Versorger geben in der Trendresearch-Studie an, auch selbst Informationssysteme anzubieten. Dabei sagen die Marktforscher von Frost & Sullivan den sogenannten Smart Metern, intelligenten Stromzählern, in Europa ein Wachstum von 26 Prozent pro Jahr voraus.

Neue Anbieter drängen in den Markt

Smart Meter senden Messdaten über den Stromverbrauch automatisch an den Versorger. Eine Software verarbeitet sie und schickt sie dem Kunden auf ein personalisiertes Internetportal oder auf dessen Handy. Auf diese Weise kann der Nutzer beispielsweise erkennen, welche Geräte im Haushalt wie viel Energie verbrauchen.

Die Zurückhaltung der Versorger machen sich Elektroniker wie Siemens oder Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom zunutze und entwickeln eigene Angebote. Die Telekom präsentierte ihre Lösung Ende August vor einer brasilianischen Delegation. Das südamerikanische Land will bis 2020 62 Millionen Smart Meter installieren. Der deutsche Markt hingegen wartet noch auf den großen Durchbruch, weil ein einheitlicher Standard fehlt.

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